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Open Data: Die Ressource der Zukunft als Gemeingut

open-data-barcamp-2017

Nicholas Felton – einer der Köpfe hinter dem Design der Facebook-Timeline – begann vor über zehn Jahren damit, sich selbst zu tracken und persönliche Daten beispielsweise zu Schlafverhalten, Restaurantbesuchen, Gewicht, Musik- oder Alkoholkonsum sowie seine Bewegungsprofile aufzuzeichnen. Eine Dekade lang visualisierte und veröffentlichte der Designer diese Datenmassen in jährlichen Reports. Zu Beginn war es ihm noch möglich, die Datensätze manuell auszuwerten, doch die Menge und Komplexität der gesammelten Daten war irgendwann nur noch mit dem Computer zu bewältigen.

Im Jahr 2005 war das Self-Tracking noch eine kuriose Idee einer einzelnen Person. Dann kamen mehr und mehr Tracking-Apps auf den Markt. Inzwischen ist es völlig normal, Daten zum eigenen Gewicht, dem Herzschlag, der Schlafdauer, der zurückgelegten Schrittzahl oder zur Kalorienaufnahme zu sammeln und auszuwerten; „Quantified Self“ nennt man das Ganze.

Open Data Barcamp Potsdam 2017, Zitat Nicholas Felton

Daten sind überall – aber wie können wir sie für uns nutzbar machen? Und wie können gigantische Datenmengen sinnvoll aufbereitet werden? Diesem Thema widmet sich das potsdam.io Open Data BarCamp ausführlich einen ganzen Tag lang. Doch dazu später mehr…

Die von den „Quantified Self“-Anhängern ganz bewusst gesammelten Informationen sind nur ein Bruchteil der Masse an Daten, die jeder von uns tagtäglich generiert: Jede Suchanfrage im Netz, jede Mail, jeder Online-Einkauf, jede Messenger-Nachricht, jede zurückgelegte Strecke mit eingeschaltetem GPS generiert neue (Meta-)Daten. Wir hinterlassen überall Spuren, die meisten davon unbewusst. Dass es gilt, bei personenbezogenen Daten Vorsicht walten zu lassen (#Datenschutz), sollte inzwischen jeder Internet- und Smartphone-Nutzer mitbekommen haben. Dass diese Information ein äußerst wertvolles Gut für Konzerne wie Facebook und Co darstellen, ist ebenfalls bekannt. Aber viele, frei verfügbare Daten nützen auch und vor allem der Allgemeinheit – sogenannte Open Data. Bekanntestes Beispiel für offene Daten ist wohl die Wikipedia. Und auch meteorologische und Geodaten oder wissenschaftliche Publikationen gehören dazu.

Form folgt Funktion

Open Data zeichnet sich dadurch aus, dass sie für jeden frei zugänglich, (weiter-)verwendbar und verbreitbar ist. Damit wir mit ihnen aber tatsächlich etwas anfangen können, müssen Datensätze zunächst auffindbar gemacht werden. Viele Daten, zum Beispiel von Behörden, sind schon jetzt frei zugänglich (wenn auch nicht immer gut zu finden), ein papierener, kilometerlanger Ausdruck ist jedoch wenig hilfreich. Die Daten müssen also auch in eine entsprechende, maschinell verarbeitbare Form gebracht werden. Und damit Mensch die Daten schließlich deuten, aus ihnen Informationen gewinnen und letztlich Wissen transferieren kann, sollten sie auch visuell aufbereitet werden.

Das Open-Data-Projekt luftdaten.info zeigt, wie das aussehen kann. Hier können Interessierte mit einem selbstgebauten Sensor – die Bauanleitung ist natürlich frei – die Feinstaubbelastung an ihrem Wohnort selbst messen. Diese Daten fließen dann in eine minutenaktuelle Luftqualitäts-Karte, die ausdrücklich von der Community weiterentwickelt werden soll. Andere offene Daten, die für die Allgemeinheit von Nutzen sind, sind zum Beispiel die Qualität von Leitungswasser oder die Höhe von Kita-Kosten. Verschiedene Städte und Kommunen arbeiten fleißig daran, herauszufinden, welche Daten überhaupt für Bürger interessant sein könnten und diese in geeigneter Form verfügbar zu machen.

Auch in Potsdam passiert einiges in Sachen Open Data. Zum zweiten Mal finden sich in diesem Jahr beim vom OK Lab Potsdam veranstalteten potsdam.io – Open Data BarCamp wieder Interessierte, Techies und Forschende zusammen, um das Thema anzugehen – theoretisch im Diskurs, aber vor allem auch praktisch beim Coden und Visualisieren von Open-Data-Projekten. Und weil AMTANGEE dieses Anliegen unterstützt, sind wir auch in diesem Jahr wieder als Sponsor des Open Data BarCamps dabei!

Das Open Data BarCamp auf einen Blick:

Wann? Samstag, 18. November 2017 von 10:45 bis 18:00 Uhr (Anmeldung ab 10:00 Uhr)
Wo? Freiland Potsdam, Friedrich-Engels-Straße 22, 14473 Potsdam
Weitere Informationen: potsdam.io

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